Im letzten Winter hatte ein Freund den Achtklässler, der die Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg besucht, gefragt, ob er beim Neulingslehrgang in Oberscheld mitmachen wolle. Und nachdem der 13-Jährige seinen Vater, der „zuerst dagegen“ gewesen sei, erfolgreich überredet hatte, war der Weg in die Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg geebnet. Gemeinsam mit mehreren anderen Haigerer (Fußball-)Vereinskollegen bestand Daniel Schneider letztlich problemlos den Lehrgang im Domizil des Fußball-B-Ligisten – und pfiff etwa drei Monate später sein erstes D-Jugend-Spiel.
Erste Spielleitung lief „ganz gut“
„Ich war ganz schön nervös, weil ich nicht wusste, was mich beim ersten Spiel erwartet“, blickt der junge Schiedsrichter auf die Partie Frohnhausen gegen Sechshelden zurück. „Dafür, dass ich das zuvor noch nie gemacht hatte, war meine Leistung ganz gut.“ Probleme freilich habe ihm die Beurteilung von Abseitssituationen bereitet. Schwierigkeiten, die aber zwischenzeitlich weitgehend behoben seien. „Mittlerweile“, so berichtet Daniel Schneider, „weiß ich besser, wo man sich hinstellen muss, um das vernünftig zu sehen.“ Auch davon, dass „die Betreuer ganz schön rummeckern“, hat sich der Gymnasiast nicht beeindrucken lassen.
Neben zahlreichen E-Junioren-Spielen hat Daniel Schneider bis zum heutigen Tag drei D- und C-Jugend-Begegnungen geleitet, wobei er sich „vom Ansetzer durchaus das ein oder andere Spiel mehr gewünscht“ hätte. „Da hatte ich mir schon etwas mehr erhofft“, sagt der 13-Jährige rückblickend.
Nachhaltige Eindrücke hinterließen bei dem Haigerer der Einsatz bei einem C-Junioren-Spiel in Donsbach („Da ging es schön rund.“) und das Auftreten mancher E-Junioren-Mannschaften sowie ihrer Trainer und Spieler. „Die Betreuer meckern. Die Spieler versuchen einen, durch Schwalben zu täuschen. Kaum zu glauben.“ Beeindruckt hat den W.v.O.-Schüler bei seinen ersten Einsätzen auch, „was auf den Schiedsrichter außerhalb der eigentlichen Spielleitung alles zukommt“. Der Haigerer unumwunden: „Mit dem Spielbericht und den ganzen anderen Sachen hat man ganz schön was zu erledigen.“ Außerdem zeigte sich der Achtklässler von dem Tempo beeindruckt, mit der ein Unparteiischer verschiedene Situationen beurteilen müsse. „Man muss als Schiedsrichter ziemlich schnell entscheiden und hat keine Zeit, lange zu überlegen.“
„Die Jung-Schiedsrichter-Sitzung gefällt mir sehr gut“
Neben seinem Paten Gunther Fries und dem A-Liga-Schiri Heinrich Stuckert, der sich als Arbeitskollege seines Vaters ebenfalls schon ein von Daniel geleitetes Spiel ansah, hat auch der Kreis-Lehrstab um Roland Horschitz und Sebastian Müller dem Haigerer beim Einstieg in das nicht immer leichte Hobby des Fußball-Schiedsrichters geholfen. „Die Jung-Schiedsrichter-Sitzung gefällt mir sehr gut“, erläutert der Nachwuchs-Referee. Zumal „Roland und Sebastian das Ganze ziemlich locker angehen lassen“ würden und es beim Jung-Schiri-Treff „nicht so streng wie in der Schule“ zugehe.
Ermuntert durch den gelungenen Einstieg in sein zu Jahresbeginn neu gewähltes Hobby hat Daniel Schneider – wie seine anderen Haigerer Vereinskameraden auch – die Kreis-Leistungsprüfung absolviert. „Wir, also meine Haigerer Vereinskollegen und ich, haben alle bestanden“, sagt der 13-Jährige stolz. „Jetzt hoffen wir, dass wir mal ein paar Spiele mehr kriegen.“
„Ich meckere als Spieler nicht mehr so viel rum“
Was die Gestaltung seiner Freizeit angeht, hat sich der Gymnasiast ganz dem runden Leder verschrieben. Wenn er nicht gerade als Schiedsrichter und auf dem Bolzplatz aktiv ist, jagt Daniel Schneider für die C-Jugend der Haigerer „Eintracht“ dem Fußball nach. „Da spiele ich abwechselnd Mittelfeld und Abwehr“, berichtet der Jugendliche – und räumt abschließend ein: „Dadurch, dass ich jetzt selbst Schiri bin, weiß ich, wie schwer es die Schiedsrichter haben, und meckere als Spieler nicht mehr so viel rum.“
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