Bevor sich Eckhardt und seine Mitstreiter des Kreisjugendfußballausschusses jedoch der Weichenstellung für die bevorstehende Spielzeit widmeten, warfen die Verantwortlichen aber erst einmal noch einen Blick zurück. „Es läuft ganz gut“, fasste der Kreisjugendwart das Geschehen in der zurückliegenden Saison zusammen. Dennoch, so Eckhardt, gebe es „auch ein paar Nickeligkeiten“.
Der „Chef“ der heimischen Nachwuchskicker kritisierte unter anderem die hohe Zahl von Spielverlegungen im D-Junioren-Bereich („Bis zu 80 Prozent der Spiele wurden verlegt.“). Um dieser Flut von Neuterminierungen Herr werden zu können, kündigte der Eibelshäuser Funktionär die Herausgabe von Durchführungsbestimmungen an, nach denen Juniorenbegegnungen nur noch „mit einer Frist von vier bis fünf Tagen verlegt“ werden können. Übereinstimmender Tenor im Kreisjugendausschuss: „Mit der Vielzahl der unorthodoxen Spielverlegungen muss es ein Ende haben.“
F-Junioren-Klassenleiter Volker Kunz und Joachim Spahn (Mitglied des Kreisschiedsrichterausschusses) schrieben den rund 40 erschienenen Jugendleitern anschließend ins Stammbuch, den Kampf um Punkte und Platzierungen trotz aller sportlichen Ziele nicht zu ernst zu nehmen. „Gewinnen wollen um alles in der Welt – das kann nicht sein“, so Kunz‘ Appell.
Spahn erläuterte, dass viele frisch ausgebildete Jung-Schiedsrichter bei ihren ersten Spielleitungen übermäßiger Kritik von Jugendbetreuern und Eltern ausgesetzt seien – und daher die Pfeife bereits im ersten Jahr nach Bestehen des Neulingslehrgangs wieder aus der Hand legen würden. „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“, zeigte der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit auf. Irgendwo müssten die jungen Unparteiischen ihre ersten sportlichen Erfahrungen sammeln. Der Herborner Funktionär bat die Jugendleiter, mäßigend auf überkritische Nachwuchsbetreuer und allzu engagierte Eltern einzuwirken. Zugleich kündigte der „ÖMi“ im KSA Dillenburg an, dass es ab sofort auch Signalkarten im C-Junioren-Bereich gibt. Deren Anwendung erfolge wie bei den Spielen der B- und A-Jugendlichen.
Dass „Fußball die schönste Nebensache der Welt“, aber eben auch nicht mehr, bleiben soll, verdeutlichte Kreisfußballwart Martin Seidel. Im Vorfeld der Damen-WM 2011 in Deutschland rief er die Jugendleiter dazu auf, „den Mädchen eine Chance zu geben“. Seidels Überzeugung: „Der Mädchenfußball ist ein zartes Pflänzchen – und mit viel Geduld lässt sich da durchaus etwas bewegen.“
Der Fußballwart dankte den Jugendbetreuern, Jugendleitern und Verantwortlichen des Kreisjugendfußballausschusses „für die Vielzahl von Stunden, die ehrenamtlich investiert wurden, um den Jugendfußball mit Leben zu erfüllen“. Seidel rief die Nachwuchstrainer zugleich dazu auf, jede Möglichkeit zur Fortbildung und Qualifizierung zu nutzen. „Bleibt da am Ball!“
D-Junioren kicken bundesweit bald nur noch in 9er-Teams
Während Seidels Stellvertreter Helmut Metz für den Spätherbst die Herausgabe eines Buches ankündigte, das sich mit der Geschichte des Jugendfußballs zwischen 1946 und 2010 befassen wird, prognostizierte der stellvertretende Kreisjugendfußballwart Roland Paul einschneidende Veränderungen im D-Junioren-Bereich. Innerhalb der nächsten zwei Jahre solle in dieser Altersklasse flächendeckend der Spielbetrieb in Neuner-Mannschaften auf Kleinfeldern eingeführt werden. Paul erläuternd: „Der Deutsche Fußball-Bund erhofft sich davon mehr Ballkontakte für die Kinder und eine bessere Schulung der Technik.“
Nachdem die neugebildete JSG Simmersbach/Hörlen/Steinbrücken noch während der Jugendleiter-Sitzung in der alten Eibelshäuser Schuhfabrik ihre Mannschaftsmeldungen abgab, werden aller Voraussicht nach 161 Mannschaften in der neuen Saison am Nachwuchsspielbetrieb teilnehmen. Neben sechs Mädchen-Teams wurden von den Vereinen bislang 14 A-, 17 B-, 20 C-, 26 D-, 36 E-, 28 F- und 14 G-Junioren-Teams gemeldet.
Am 4. Juli Ende der Meldefrist
Clubs, die zusätzliche Mannschaften melden wollen, müssen sich sputen. „Am 4. Juli, also am Sonntag, ist wirklich Schluss“, so der Hinweis des Kreisjugendfußballwarts. Anträge für Jugendspielgemeinschaften seien bis nächsten Montag (5. Juli) einzureichen.
Die gemeinsame Rundenbesprechung der einzelnen Altersklassen findet aller Voraussicht nach am Samstag (14. August) erneut in der alten Eibelshäuser Schuhfabrik (Jugendzentrum) statt.
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