Die Feststellung von Kreisschiedsrichterobmann Rainer Wendland: „Nach der Soll-Feststellung haben 95 Prozent der Vereine zwar eine ausreichende Zahl an Schiedsrichtern. Nur erbringen diese in vielen Fällen zu wenige Leistungen.“
Erstaunlich sei auch, dass viele Vereine, die einen erheblichen Bedarf an Spielleitern hätten, oftmals keine Anwärter zum nächstfolgenden Neulingslehrgang entsenden würden.
Mancherorts würden verstärkt auch Schiedsrichter anderer Vereine abgeworben, da es einfacher sei, „etwas Geld auf den Tisch zu legen, als direkt potenzielle Schiedsrichter-Anwärter selbst anzusprechen“. Nachdem der Kreisschiedsrichterausschuss schon den Neulingslehrgang 2010 mangels Masse hatte absagen müssen, ist auch die Zahl der Anmeldungen für den Neulingslehrgang 2011 vom 13. bis 23. Januar im Sportheim des SV Oberscheld bisher eher mau.
Wendland: Vereine kennen Satzung nicht
Wendland bedauert auch, dass Vereine, die wegen Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls bestraft werden, „zumeist eine erhebliche Unkenntnis der Satzung an den Tag legen“. Im Dialog mit dem zuständigen Schiedsrichterausschuss könne man sich „manchen Ärger ersparen“.
Unter dem Strich werden für die Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls in der Saison 2010/2011 zehn Zähler (Vorjahr: 8) abgezogen sowie Geldstrafen in Höhe von 3880 Euro (Letzte Saison: 2720 Euro verhängt.
Mittenaar und Türkgücü Dillenburg büßen jeweils zwei Zähler ein
Jeweils zwei Punkte verlieren die SG Mittenaar (Kreisoberliga West) und Türkgücü Dillenburg (A-Liga); beide werden zudem mit 875 Euro (Mittenaar/TSV Ballersbach) beziehungsweise 320 Euro (Türkgücü Dillenburg) zur Kasse gebeten. Mittenaar macht sich Hoffnungen auf den Aufstieg in die Gruppenliga; Türkgücü kämpft in der A-Liga um den Klassenerhalt.
Einen Punkt wegen Nichterfüllung des SR-Solls büßt in der Kreisliga A Dillenburg auch der SK Herbornseelbach (Geldbuße: 160 Euro) ein.
In der B-Liga Dillenburg 1 sind vom Abzug jeweils eines Zählers der SSV Guntersdorf (240 Euro), der SV 1920 Herborn (240 Euro), der ESV Herborn (160 Euro), der FSV Manderbach (160 Euro) und „Eintracht“ Uckersdorf (160 Euro) betroffen. Der SV Herborn und der SV Uckersdorf zählen zu den Top-Teams der B-Liga Dillenburg 1 und können sich Hoffnungen auf den A-Liga-Aufstieg machen.
Zum Teil empfindliche Geldstrafen wegen eines Schiedsrichter-Fehlbestands von einem bis drei Unparteiischen müssen der TSV Steinbach (350 Euro), der SSV Haigerseelbach (240 Euro), „Eintracht“ Haiger (175 Euro), der VfL Fellerdilln (160 Euro), Tringenstein/Oberndorf, Allendorf, Dillbrecht, Donsbach, Gusternhain, Medenbach, Merkenbach und Sechshelden (alle jeweils 80 Euro) zahlen.
Die betroffenen Vereine haben, so der Hinweis von Fußballwart Martin Seidel, 14 Tage Zeit, gegen den Bescheid Beschwerde beim Hessischen Fußball-Verband einzulegen. Diese Frist läuft heute (Freitag, 10. Dezember) ab.
Trotzdem genug Schiedsrichter, um alle Spiele zu besetzen
Obwohl den von Punktabzügen und Geldstrafen betroffenen 20 heimischen Vereinen insgesamt 29 Schiedsrichter fehlen, besteht – anders als in den anderen Fußballkreisen – keine Gefahr für die Durchführung des Spielbetriebs. Rainer Wendland, Obmann der SR-Vereinigung Dillenburg: „Mit zurzeit rund 180 aktiven Schiedsrichtern verfügen wir über eine ausreichende Zahl an Unparteiischen, um alle Spiele besetzen zu können.“
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