„Es gilt, Fußballer und Funktionäre für die Themen Diskriminierung und Gewalt im Sport zu sensibilisieren und sie als Botschafter für Fair Play und Respekt zu gewinnen“, unterstrich Joachim Spahn, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit (BfÖ) im Dillenburger Kreisschiedsrichterausschuss. Der Herborner Funktionär stellte rund 70 anwesenden Unparteiischen die Arbeit des Fair-Play-Forums vor, das ein Angebot an all die Vereine und Schiedsrichtervereinigungen sei, die sich rund um die Themen Gewaltprävention, Integration und Fair Play engagieren wollten.

„Schiedsrichter sind kein Freiwild“

Der „ÖMi“ der heimischen Referees verwies unter anderem auf Gewaltausbrüche zwischen Mannschaften und Gewalttätigkeiten gegen Schiedsrichter, zu denen es im Verlauf dieser Saison beispielsweise im Kreis Darmstadt gekommen sei. Um deutlich zu machen, dass Unparteiische „kein Freiwild sind, mit denen man machen kann, was man möchte“, hatte der dortige Kreisschiedsrichterausschuss im November 2012 für einen Spieltag keine Schiedsrichter in der D-Liga angesetzt.

Der dortige KSA, so Spahn erläuternd, habe sich in der Pflicht gesehen, seine Schiedsrichter zu schützen und die Spielleiter nicht sehenden Auges zur Angriffsfläche von gewaltbereiten Fußballspielern und Zuschauer zu machen. Die damalige Aktion hatte ein großes mediales Interesse gefunden und sogar das Fernsehen ermutigt, sich des Sachverhalts anzunehmen. In zahlreichen Reaktionen hatten Schiedsrichter, Trainer und Verbandsfunktionäre ihre Bestürzung über die unsägliche Situation zum Ausdruck gebracht und die Aktion unterstützt.

Unter dem Eindruck der Schilderungen des Referenten schlossen sich die 64 anwesenden Dillkreis-Referees der Kampagne „Nein! zu Diskriminierung und Gewalt“ an und unterzeichneten eine Erklärung, mit der sich die heimischen Schiedsrichter freiwillig verpflichteten, alles in ihrer Macht Stehende gegen Diskriminierung und Gewalt zu unternehmen. Als äußeres Zeichen tragen die Unparteiischen fortan T-Shirts und ein Ärmellogo, das deutlich sichtbar zum Ausdruck bringt, für welche Werte man steht.

Schon 18 hessische Vereinigungen machen mit

Mit den Dill-Schiedsrichtern haben sich nunmehr bereits 18 SR-Vereinigungen Hessens der Kampagne angeschlossen, die unter anderem von allen großen Fußballvereinen des Bundeslands sowie von Botschaftern wie den Spitzen-Schiris Lutz Wagner, Tobias Stieler und Katrin Rafalski oder auch von Sport-Größen wie Steffi Jones, Renate Lingor und Hanno Balitsch unterstützt wird. „Die hessische Fußball-Familie zeigt so, dass sie eindeutig hinter Fair Play und gegenseitiger Anerkennung und Respekt steht“, verdeutlichte Joachim Spahn.

Abschließend hob der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im KSA Dillenburg hervor, dass die Angebote des Hessischen Fußballs auch Vereinen die Möglichkeit geben würden, sich für die Ziele der Kampagne einzusetzen. So sei es beispielsweise möglich, ein Vereinsjubiläum oder ein Fußball-Turnier unter das Motto „Integration, Toleranz und Fair Play“ zu stellen oder auch Eltern bei Jugendspielen am Spielfeldrand bei einem friedlichen Miteinander zu unterstützen.

„Halten wir gemeinsam die Augen offen“, so Spahns abschließender Appell an die rund 70 Zuhörer. Denn nur wenn alle beschriebenen Akteure mitmachen würden, seien die gesteckten Ziele im Sinne von Integration, Toleranz und Fair Play auch erreichbar.

Weitere Informationen: Sozialstiftung des Hessischen Fußballs, Helena Dörr, Tel. (069) 677282247. Internet: www.fairplay-hessen.de und www.schiedsrichter-dillenburg.de.

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