Der Verbandsliga-Meister hatte das Duell mit dem eine Klasse tiefer gegen den Abstieg kämpfenden Hausherr über die gesamte Spielzeit im Griff und gestattete dem SSV während der 90 Minuten nur eine einzige Torchance. Diese hatte nach 34 Minuten Mark Heller, der das Leder schön mitnahm, aber volley über den nahezu beschäftigungslosen Sebastian Vogl im Kasten des TSV drosch.
Zu diesem Zeitpunkt lag der frisch gebackene Hessenligist allerdings bereits mit 2:0 in Front, weil man mit einem Doppelschlag in der 27. und 29. Minute erfolgreich gewesen war.
Diehl netzt per Kopf zur Führung ein
Zunächst war es Patrick Diehl, der aus kurzer Distanz per Kopf zur Führung traf. Vorausgegangen war dem ein schöner Pass von Pierre Bellinghausen auf Marco Maser, der das Leder von der rechten Seite in die Mitte hob und dabei vom zögerlichen Herauslaufen Karsten Pompluns bzw. der fehlenden Kommunikation in der SSV-Defensive profitierte. Selbstkritischer Kommentar des Torwart-Routiniers: „Da kann man rauslaufen, muss man aber nicht!“
Zwei Minuten später landete ein Schussversuch Bellinghausens bei Tim Acker, der aus etwa zwölf Metern den Fuß hinhielt und zum 2:0 traf. Wütende Aubacher Proteste waren die folge, da der SSV in der Mitte Patrick Diehl im (passiven) Abseits gesehen haben wollte, so dass der Stürmer die Sicht des Keepers auf die Szene massiv behindert habe.
„Das waren zwei Tore, die so nie fallen durften“, grantelte deshalb hinterher auch Aubachs Coach Rolf Zabel. Er attestierte seiner Mannschaft im ersten Abschnitt ein „richtig gutes Spiel“, wusste aber auch, dass der Gegner neben den beiden Treffern noch weitere Chancen zu verzeichnen hatte. So etwa nach sechs Minuten, als Patrick Diehl eine Bellinghausen-Flanke über den Kasten köpfte oder in der 36. bzw. 44. Minute, als Karsten Pomplun zunächst einen scharfen Schrägschuss von Daniel Wadolowski parierte, um später in großer Manier gegen den aus drei Metern (nach Tomas-Vorarbeit) auftauchenden Diehl zu klären.
Steinbach macht früh alles klar
„Wir haben anfangs etwas zähflüssig begonnen, danach war klar: Wenn wir die Tore machen, dann läuft es!“ Peter Cestonaro konnte sich im zweiten Durchgang – soweit möglich – beruhigt zurücklehnen, denn seine Mannschaft machte bereits kurz nach der Pause alles klar. Zunächst setzte sich der eingewechselte „Edeljoker“ Dennis Schmidt über die rechte Seite durch, Patrick Diehl ließ den Ball passieren und Arthur Tomas sagte mit dem 3:0 „danke“ (47.).
Vier Minuten später setzte Marco Maser Patrick Diehl in Szene, der sich das Leder – technisch fein – vom rechten auf den linken Fuß legte und von der Strafraumgrenze überlegt ins lange Eck traf.
„Doppelpack“ durch Bakary Sinaba
Der Partie war somit jegliche Brisanz genommen, und Steinbach nutzte seine klare Überlegenheit letztlich zu weiteren Treffern. Zuständig dafür war der ebenfalls ins Spiel gekommene Bakary Sinaba, der in seinem vorletzten Spiel für Steinbach (sein Vertrag wird nicht verlängert) noch einen Doppelpack schnürte. In Minute 80 drückte er zunächst eine scharfe Hereingabe von Dennis Schmidt über die Linie, sechs Minuten vor Schluss steckte Pierre Bellinghausen auf den Sturmtank durch, der eiskalt das halbe Dutzend Treffer vollmachte.
Eine Möglichkeit für Sven Waldschmidt (67., nach einem Freistoß) sowie ein Schuss an den Außenpfosten von Masih Saighani (81.) – das war es, was in der letztlich einseitigen Begegnung noch zu notieren war.
„Es ist für uns ein bisschen hoch, aber letztlich auch verdient. ich wünsche Steinbach viel Erfolg im Regional- und dann vielleicht im Hessenpokal“, erwies sich Aubachs Coach Rolf Zabel als fairer Verlierer.
Langenaubach: Pomplun – Reimer, Cestonaro, Fehling (48. Özay), Schmitting (17. Seibert) – Wader, Celjo (60. Dittmann), Meng, Hees, Molzberger – Heller.
Steinbach: Vogl – Proske, Waldschmidt, Acker, Paul Wadolowski – Saighani, Maser (62. Sevim), Daniel Wadolowski (46. Schmidt), Tomas, Bellinghausen – Diehl (70. Sinaba)
Schiedsrichter: Daniel Klingelhöfer (SSV Eiershausen); Zuschauer: 550; Tore: 0:1 Patrick Diehl (27.), 0:2 Tim Acker (29.), 0:3 Arthur Tomas (47.), 0:4 Patrick Diehl (51.), 0:5, 0:6 Bakary Sinaba (80., 84.); Gelbe Karten: Wader, Dittmann
Text: Jörg Michael Simmer/Christoph Weber- Fotos: Rolf Weichbold
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