Es war eine besondere Feierstunde, zu der, neben Vertretern der Gemeinde, vor allem Freunde und Verwandte des zu Ehrenden kamen. Schwedes, mit einem besonderen Charme und trockenen Humor beschenkt, sorgte dafür, dass die Feierstunde eine lockere und fröhliche Veranstaltung wurde.

„Mister Steinbrücken“ und „Bürgermeister vom Heckelchen“

Während der Laudatio und der Ehrung wurden dem Steinbrückener besondere Titel zugesprochen. „Mister Steinbrücken“ sei er, hieß es da. Aber auch das Prädikat des „heimlichen Bürgermeisters“ oder „Bürgermeister vom Heckelchen“ wurde ihm zuteil.

Der ehemalige Metzger und Koch erhielt die Ehrung für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement. „Kein Sonntag ohne Schwedes-Tor“ titelte zu seinen aktiven Zeiten beim Spiel- und Sportverein Rot-Weiss Steinbrücken die Lokalzeitung. Hier war er vor 60 Jahren Gründungsmitglied. Ab 1961 verpflichtete er sich als Betreuer für die C-Jugend und wurde bereits im folgenden Jahr stellvertretender Jugendleiter und in 1964 Jugendleiter. „Damals begann er auch seine Schiedsrichtertätigkeit, die er bis heute ausübt“, sagte Aurand. Es gibt nur wenige Kinder und Jugendliche im Verein, die nicht von ihm betreut wurden, denn die Betreuung der Jugendmannschaften führt Schwedes ebenfalls seit 1961 bis heute aus.

Dreimal war er Vorsitzender des Vereins (1972 bis 1975, 1980 bis 1983 und 2002 bis 2004). Anschließend engagierte er sich im Vorstand bis zum Jahre 2007 für die Jugendarbeit. Und manchmal verband Schwedes seine sportlichen Ambitionen mit seiner Leidenschaft als Koch. Beim 50. Vereinsjubiläum etwa habe der zu Ehrende bezüglich der Essenszubereitung nur gesagt: „Lasst mich das alleine machen“, schilderte Aurand.

Ein „Kümmerer“, der für jeden ein offenes Ohr hat

Klaus Schwedes ist Mitglied des Männergesangvereins Steinbrücken und nimmt dort seit 1966 verschiedene Funktionen im Vorstand wahr. So war er von 1974 bis 1988 Vorsitzender und ist seit 2012 zweiter Vorsitzender. Darüber hinaus war er kommunalpolitisch engagiert. Er saß in den Jahren 1972 und 1973 und erneut von 1981 bis 2011 im Gemeindeparlament und erwarb sich in dieser Funktion das Vertrauen der Steinbrückener Bürger, war hier als „Kümmerer“ bekannt, der für jeden ein offenes Ohr hat. Bereits 1990 wurde er mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Im Jahr 2005 erhielt er den Ehrenring der Gemeinde Dietzhölztal.

Das Dorfgemeinschaftshaus war voll besetzt. Da staunte auch der Landrat: „Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Hier feiert ein ganzes Dorf die Auszeichnung mit.“

Jördis Tielsch, erfolgreiche Sängerin und Geigerin aus Sinn mit Steinbrückener Wurzeln, steuerte gemeinsam mit ihrem Gitarristen Peter Schneider einige schöne Lieder zur Ehrung bei. Schwedes freute sich sehr über die Lieder „seiner Lieblingssängerin“. Auch der gemischte Chor des „Liederkranz“ Steinbrücken und die Männerchorgemeinschaft Steinbrücken-Wissenbach gratulierten musikalisch.

Schwedes bedankte sich vor allem bei einer Person, die sein ehrenamtliches Engagement ermöglichte: bei seiner Ehefrau Klara.

Text und Bilder: Ute Jung

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