„250 bis 300 Entscheidungen hat ein Schiedsrichter pro Spiel zu treffen“, überraschte Meier das Publikum im voll besetzten „Oranier-Saal“. Mit einer anderen Zahl sorgte er ebenso für Staunen als auch für Schmunzeln. „Was glauben Sie, wie viel reine Spielzeit zu sehen ist? Im Durchschnitt sind es 52,4 Minuten, in denen Fußball gespielt wird. Den Rest der Zeit liegen die Spieler auf dem Boden rum und diskutieren“, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Fairplay nimmt eine große Rolle ein

Im Sport wie in Unternehmen gebe es Regeln, die für den Erfolg zu beachten seien. Fairplay nehme dabei eine große Rolle ein. „Man sollte überlegen, ob man dem Gegenüber mit einer Entscheidung schadet. Kann man dies mit ja beantworten, dann ist es kein Fairplay“, zeigte Meier auf. „Firmen, die langfristig Erfolg haben, sind die, die auch an die Lieferanten und an die Kunden denken.“

Dafür müssen Entscheide getroffen werden, die viele kleinere Entscheide nach sich ziehen. Dies bedeute, Risiken einzugehen, aber auch damit zu leben, dass sich die Sichtweisen im Laufe der Zeit ändern. Ein Beispiel aus dem Fußball: „Bei der EM 2000 waren 24 verschiedene Kameras im Einsatz, heute sind es über 40.“

Ein wichtiger Faktor sei auch die Teamarbeit. „Ein gutes Team funktioniert so: Bauen Sie die Hierarchien ab und erarbeiten sie gemeinsam Lösungen, die man dem Kunden präsentieren kann.“ Es gebe nur eine Ausrichtung und nur eine Sprache: „Alles andere ist kein gut funktionierendes Team.“ Und im Fußball? „Bei der EM 2004 durften wir Schiedsrichter zum ersten Mal in Teams arbeiten. Die Schieds- und die Linienrichter haben sich gemeinsam vorbereitet – das war eine sehr gute Entscheidung.“

Die unschönen Seiten des Schiedsrichter-Daseins

Meier, der in seiner aktiven Karriere einer der weltbesten Schiedsrichter war, hat aber auch die unschönen Seiten des Spielleiter-Daseins erleben müssen. Er wurde bedroht. Englische Boulevardjournalisten wühlten in seiner Vergangenheit, konnten aber nichts finden, erfanden dann einfach etwas und breiteten vor dem Unternehmensgebäude Meiers in der Schweiz eine riesige englische Fahne aus. „Das hat man im Zweiten Weltkrieg getan, um den Bombern das Ziel zu markieren“, sagte Meier.

Warum? Meier war im EM-Vorrunden-Spiel 2000 zwischen England und Rumänien der Unparteiische. Bei einem Unentschieden wären die Engländer weiter gewesen. In der 88. Minute gab der Referee einen (berechtigten) Foulelfmeter für Rumänien. England fuhr nach Hause.

Was sich anschließend in seinem Heimatort in der Schweiz abspielte, forderte vom Gemeindepräsidenten eine schnelle Entscheidung. Meier und seine Firma bekamen Schutz. „Doch dann wurde der Gemeindepräsident kritisiert, auch von anderen Kommunalpolitikern. Man hätte darüber im Parlament sprechen und diskutieren müssen“, berichtete Meier. „Doch wenn in dieser Zeit etwas passiert wäre, wäre die Kritik noch lauter gewesen.“ Führungskräfte, auch in Unternehmen, hätten Entscheidungen zu treffen. Selbst keine Entscheidung sei eine Entscheidung, wie das Beispiel Meiers zeigte.

Hinter allem stehe das klare Ziel, das man erreichen wolle, im Sport und in der Wirtschaft: „Will man ganz nach oben, auf den Mount Everest, dann ist das der schwierigste und gefährlichste Aufstieg. Oder will man auf die Zugspitze, das Matterhorn oder die Fuchskaute?“ So sei auch wichtig, welcher Außendienstmitarbeiter welche Kundschaft besucht: „Das kann entscheidend sein.“

Collina und Kahn – zwei starke Persönlichkeiten

In den Chefetagen brauche es Persönlichkeiten. „Führungsleute haben merkwürdig zu sein. Schauen Sie sich Pierluigi Collina, einen der weltbesten Schiedsrichter, oder Oliver Kahn an“, wies Meier auf starke Persönlichkeiten hin.

Und auch da plauderte der Schweizer aus seiner Zeit auf dem Rasen: „Bei dem WM-Halbfinale 2002 Deutschland gegen Südkorea drehte sich Oliver Kahn zu mir um und schaute mir einfach in die Augen. Das machen ihre Kunden genauso. Sie wollen von ihnen wissen, ob das Produkt wirklich gut ist. Kahn wollte mich mit seinem Blick fragen, bist Du fair genug, bist Du stark genug. Ich habe ihm vermittelt: Ja, das bin ich.“

Im Zusammenspiel in einem Unternehmen bildeten die Motivation der Mitarbeiter, Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit, Menschen zu mögen, weitere wichtige Standbeine: „Man muss zeigen, ich bin für Dich da, egal woher Du kommst, wie Du heißt, welche Hautfarbe Du hast. Wenn ich das vermitteln kann, dann kann ich führen und leiten.“

Seit dem 1. August 2010 ist Rübsamen, Inhaber der Trainer-B-Lizenz, im DFB-Stützpunkt Eibelshausen als einer von drei Übungsleitern tätig. Gemeinsam mit seinen Kollegen Marcel Cholibois und Thorsten Seibert kümmert er sich darum, dass talentierte Jugendfußballer auch in strukturschwachen Landstrichen wie den Kreisen Biedenkopf und Dillenburg zielgerichtet gesichtet, gefördert und an die nächsten Förderstufen eine größere Zahl an Talenten übergeben werden. Die Erkenntnis des DFB-Stützpunkt-Trainers nach knapp viermonatigem Wirken: „An uns wurden mittlerweile die unterschiedlichsten Versionen herangetragen, wie man in den Stützpunkt gelangt. Nur trifft keine dieser Versionen zu.“

Umfangreiche Sichtungsarbeit

Während die einen fälschlicherweise glauben würden, dass Nachwuchskicker für die Aufnahme in den Stützpunkt den Besuch einer Fußball-Schule vorweisen müssten, gingen andere davon aus, dass Mädchen in der Einrichtung des DFB nichts zu suchen hätten. Ein Irrglaube. Die Zusammensetzung der Stützpunkte ist vielmehr das Ergebnis harter Sichtungsarbeit. Mindestens 40 Jugendspiele muss jeder Stützpunkt-Trainer pro Jahr sichten. Ziel der lizenzierten Übungsleiter sei es, „dabei aus einem großen Kreis an Fußball spielenden Kindern die talentiertesten für das zusätzliche Fördertraining zu finden“.

Wie groß das Unwissen der Vereinsverantwortlichen darüber ist, nach welchen Kriterien Rübsamen, Marcel Cholibois und Thorsten Seibert tätig sind, zeigte ein Info-Abend für Jugendtrainer und Jugendleiter Ende Oktober. Bei der Veranstaltung, bei der sich das neu formierte Trainer-Trio des Stützpunktes den Fußball-Vereinen der Region vorstellen wollte, tauchten eine Vielzahl von Fragen und eine Menge Unwissen auf. Rübsamen: „Wir wollen die Talente in enger Kooperation mit den Vereinstrainern fördern.“ So richtig bekannt sei das aber immer noch nicht – und das, obwohl es den DFB-Stützpunkt Eibelshausen schon seit 2002 gibt.

40 Jugendspieler aus vier Jahrgängen

Zurzeit trainieren im Eschenburger Ortsteil 40 Jugendspieler der Jahrgänge 1996, 1997, 1998 und 1999, darunter auch zwei Mädchen. Die Zahl 40 gelte für alle DFB-Stützpunkte deutschlandweit. „Wenn wir einen Spieler sichten, laden wir ihn ein und beobachten ihn über einen gewissen Zeitraum im Trainingsbetrieb. Danach wird entschieden, ob der Spieler fest in das Talentförderprogramm aufgenommen wird.“

Damit ihnen kein begabter Nachwuchsfußballer der entsprechenden Jahrgänge „durch die Lappen geht“, sind Rübsamen & Co. auf die Mithilfe der Vereinsjugendtrainer angewiesen. Die Bitte des B-Lizenz-Inhabers an die Übungsleiter der Fußball-Clubs: „Die Jugendtrainer sollten uns die nötigen Informationen zukommen lassen, wenn ein Spieler in ihren Reihen ist, den man fördern sollte.“ Wichtig sei, dass die Vereinstrainer die Förderung ihrer Talente als Chance für die Spieler und auch ihrer Mannschaften erkennen. „Das montägliche Training am Stützpunkt soll eine zusätzliche Einheit zum Vereinstraining sein, um bestmögliche Lernerfolge zu erreichen.“

Kooperation mit Vereinstrainern

Um diese Ausbildungsphilosophie an die Vereine weiter zu geben, finden in regelmäßigem Abstand Info-Abende am DFB-Stützpunkt Eibelshausen statt. Zusammenkünfte, deren Resonanz ausbaufähig ist. Ende Oktober beispielsweise gaben sich etwa 20 Clubtrainer ein Stelldichein im Holderbergstadion, um sich mit Hilfe einer Demonstrationseinheit über das Thema „Spielend den Kopfball lernen“ und das neue Trainer-Trio im Eschenburger Ortsteil unterrichten zu lassen.

Klar ist aber auch, dass die Nachwuchsarbeit in den DFB-Stützpunkten nach einem knallharten Ausleseprozess erfolgt. „Wird ein neuer Spieler in das Talentförderprogramm aufgenommen, muss ein anderer ausscheiden“, erläutert Arnd Rübsamen. „Hier zählt das absolute Leistungsprinzip.“

Der Jugendfußballer, der den Stützpunkt verlassen müsse, werde jedoch nicht aus den Augen verloren – zumal Nachwuchskicker, bei denen die Pubertät einsetze, immer wieder erheblichen Schwankungen ausgesetzt seien. „Der betreffende Spieler, der aus dem Talentförderprogramm ausscheidet, steht in enger Absprache mit dem jeweiligen Vereinstrainer weiterhin im Fokus, so dass wir schauen können, wie sich der Spieler entwickelt.“

Die Jugendfußballer, die im DFB-Stützpunkt Eibelshausen trainieren, gehören gleichermaßen „kleineren“ wie größeren Vereinen an. Im Jahrgang 1999 beispielsweise sind Nachwuchskicker aus Breidenbach, Wieseck, Herbornseelbach, Sinn, Manderbach und Burg aktiv. Rübsamen: „Manchmal haben wir so Spieler, die im ehemaligen Dillkreis wohnen, aber zum Beispiel in Frankfurt spielen.“

In regelmäßigen Abständen wird das Training der Stützpunkte durch „Funktionsspieltage“, also Vergleiche mit anderen DFB-Stützpunkten, ergänzt. Am kommenden Montag (29. November) beispielsweise messen sich die Jahrgänge 1998 und 1999 des Aßlarer Stützpunktes im „Holderbergstadion“ mit ihren in Eibelshausen aktiven Alterskameraden. Am 14. Februar kommenden Jahres reist der Stützpunkt Eibelshausen dann zu einem freundschaftlichen Vergleich zum DFB-Stützpunkt Marburg.

Sichtungslehrgang im Frühjahr 2011

Schließlich, so Rübsamen vorausschauend, ist für das Frühjahr 2011 ein Sichtungslehrgang für den Jahrgang 2000 geplant. Dabei werden dann Nachwuchskicker unter die Lupe genommen, die für den im Sommer kommenden Jahres ausscheidenden Jahrgang 1996 nachrücken könnten.

Joachim Spahn

Lösung, Frage 1: SR-Ball, Rote Karte.

Lösung Frage 2: Indirekter Freistoß, wo der Ball war. Verwarnung.

Lösung, Frage 3: Indirekter Freistoß, wo Ball war. Rote Karte.

Lösung, Frage 4: Nur SR-Ball möglich.

Lösung, Frage 5: Indirekter Freistoß, wo zweiter Kontakt war. Rote Karte für den Torwart.

Und hier die neuen Regelfragen – die Auflösung erfolgt im Verlauf der kommenden Woche:

Frage 1: Eine Mannschaft wechselt in der Halbzeitpause den Torwart gegen einen Auswechselspieler. Der SR wird hiervon nicht verständigt. Erst in der 47. Minute, als der neue Torwart einen Ball mit der Hand zur Ecke abwehrt, stellt der SR die Auswechslung fest. Entscheidungen?

Frage 2: Ein Angreifer wird knapp innerhalb des Strafraums stehend von einem Verteidiger am Trikot festgehalten. Um eine bessere Position zu erlangen, läuft er, da er mit dem Rücken zum Tor steht, aus dem Strafraum heraus und wird dabei immer noch am Hemd festgehalten. Nun kommt er außerhalb des Strafraums zu Fall. Entscheidungen?

Frage 3: Ein Verteidiger wird außerhalb des Spielfeldes behandelt. Danach meldet er sich während des laufenden Spiels in Höhe des eigenen Strafraums auf der Seitenlinie beim SR wieder an, während der Ball in der gegnerischen Hälfte gespielt wird. Entscheidung?

Frage 4: Nach der Halbzeitpause kommt ein Spieler zu spät. Bei einem Angriff der gegnerischen Mannschaft läuft er ohne Zustimmung des SR auf das Spielfeld und bringt im eigenen Strafraum einen Gegenspieler absichtlich zu Fall. Entscheidungen?

Frage 5: Während das Spiel läuft, kommt ein des Feldes verwiesener Spieler auf das Spielfeld, um einen Gegenspieler zu schlagen. Dieser kann dem Schlag jedoch ausweichen und revanchiert sich seinerseits mit einem Tritt in die Beine dieses Spielers. Entscheidungen?  

„Es ist nicht gerade wenig Arbeit, die Sitzungen vorzubereiten“, so Anke Gottfried, Thomas Möller und Florian Kunz bedauernd. Seit wenigen Monaten bemüht sich das Trio um eine Intensivierung der Nachwuchsarbeit bei den Dill-Schiris – ein Einsatz, der von den jungen Unparteiischen bislang jedoch nur unzureichend gewürdigt wird. Der Wunsch der drei engagierten höherklassigen Schiedsrichter: „Es sollte das Ziel eines jeden sein, möglichst an allen Veranstaltungen teilzunehmen.“

Eine Chance, auf sich aufmerksam zu machen

Bei den Jung-Schiedsrichter-Sitzungen in Donsbach handele es sich um Pflichtveranstaltungen, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Chance bekommen würden, „Engagement, Leistungsbereitschaft und Fortschritte zu zeigen“. Die Nachwuchsreferees hätten so die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen „und die Gelegenheit zu ergreifen, sich für höhere Spielklassen zu empfehlen“.

Bei den bisherigen Jung-Schiedsrichter-Sitzungen auf dem Sportgelände des A-Ligisten hatte das Trio des erweiterten Lehrstabs mit den Beteiligten nicht nur Themen wie „Das Stellungsspiel des Schiedsrichters“ oder „Die Pflichtverwarnung“ eingehend behandelt. Dem theoretischen Teil folgten stets auch ein sportliches Trainingsprogramm – und ein „Handout“, das den jungen Schiris die Gelegenheit eröffnet, den Inhalt jeder Sitzung „zu Hause im Selbststudium“ noch einmal nachzulesen.

Fahrgemeinschaften nach Donsbach bilden

Um die Teilnehmerzahl bei den im zweiwöchigen Abstand stattfindenden Zusammenkünften zu erhöhen, wird der Adressatenkreis der Jung-Schiri-Sitzungen gebeten, Fahrgemeinschaften zu bilden, um Donsbach zu erreichen. Der Appell von Anke Gottfried, Florian Kunz und Thomas Möller: „Viele kommen aus nahe beieinander liegenden Orten und sollten die Möglichkeit zu einer gemeinschaftlichen Anreise prüfen.“

Wer zu einer Zusammenkunft im „Haselstadion“ kommen wolle und keine Anreisemöglichkeit habe, solle frühzeitig mit dem erweiterten Lehrstab Kontakt aufnehmen. „Wir werden dann versuchen, eine Mitfahrgelegenheit zu organisieren“, so das Versprechen des Trios.

Abschließend bitten Anke Gottfried, Thomas Möller und Florian Kunz die Jung-Schiedsrichter aus dem Landstrich an der Dill, „eine solche Unterbesetzung“ wie bei den letzten Sitzungen in Zukunft zu vermeiden. „Ansonsten lohnt sich der Aufwand nicht und die Chancen der jungen Schiedsrichter schwinden, in höhere Klassen als Unparteiischer vorzudringen.“

Nächste Jung-Schiri-Sitzung am 13. Dezember

Die nächste Jung-Schiedsrichter-Sitzung findet am Montag (13. Dezember), 19 Uhr, statt. Schauplatz der Zusammenkunft ist dann ausnahmsweise nicht Donsbach, sondern Oberscheld. Thema des Treffens im dortigen SV-Sportheim werden dann „Kontakt- und Wurfvergehen“ sein.

14 Vorschläge an den Ehrenamtsbeauftragten

„Frauen im Ehrenamt“ war das Motto der diesjährigen Kreisehrenamtsaktion, für die beim zuständigen Beauftragten im KFA Dillenburg, Martin Seidel (Eisemroth), 14 Vorschläge eintrafen. Zur Ehrenamtssiegerin 2010 avancierte schließlich Karin Groß (SV Niederscheld). Auf den weiteren Plätzen landeten Silke Bender (SG Tringenstein/Oberndorf), Silke Schwehn (SV Eibelshausen), Kathrin Sommavilla (FSV Manderbach) und Petra Banzhof (SV Übernthal).

Beginn der Feierstunde am 3. Dezember ist um 18.30 Uhr. Die frisch gebackene Kreisehrenamtssiegerin und die Platzierten erhalten eine DFB-Uhr, Urkunden und weitere Präsente.

DFB hofft auf Image-Schub 

Der DFB-Ehrenamtspreis, von dem sich der Deutsche Fußball-Bund unter anderem eine Imageverbesserung der freiwilligen, unentgeltlichen Tätigkeit erhofft, wird in diesem Jahr bereits zum 14. Mal vergeben. Neben der Verbesserung des Images des Ehrenamts hoffen der Deutsche Fußball-Bund und die Kreise, durch die Aktion neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Vereine gewinnen zu können. Die Verleihung des Ehrenamtspreises soll die Clubs jedoch auch zu einer praxisnahen Qualifizierung und Fortbildung ihrer Helferinnen und Helfer ermutigen sowie verbesserte Arbeits- und Organisationsstrukturen in den Vereinen schaffen.

16 Mannschaften sind im Wettstreit der „Bambini“-Kicker mit von der Partie, der am Samstag (27. November) um 9 Uhr in der Nassau-Oranien-Halle in Dillenburg beginnt. Der ausrichtende Kreisjugendfußballausschuss führt den Wettbewerb am Samstag bis zum Ende durch. Das Finale ist für 15 Uhr vorgesehen.

Die Einteilung der Vorrundengruppen sieht so aus – Gruppe 1: Eschenburg 1, Haiger, SV Herborn, Dietzhölztal. Gruppe 2: Eschenburg 2, Langenaubach, Hörbach, Kalteiche. Gruppe 3: Steinbrücken, Breitscheid/Medenbach, Siegbach, Donsbach/Uckersdorf. Gruppe 4: Manderbach, Beilstein/Arborn/Münchhausen, Mittenaar, Burg.

Am Sonntag Vorrunde der F-Junioren

21 F-Jugend-Mannschaften kicken dann am Sonntag (28. November) in fünf Gruppen um das Weiterkommen. Los geht’s um 8.30 Uhr mit der Vorrundenpartie Eschenburg gegen Frohnhausen 1. Die fünf F-Junioren-Teams der Vorrundengruppe sechs ermitteln dann am Samstag (4. Dezember) ab 8.30 Uhr den Endrundenteilnehmer. Die Endrunde nimmt schließlich am Samstag (4. Dezember) um 10.40 Uhr ihren Anfang.

Die Einteilung der Vorrundengruppen in der Übersicht – Gruppe 1: Burg, Driedorf 1, Eschenburg, Frohnhausen 1, Allendorf 1. Gruppe 2: Mittenaar, Driedorf 2, Sechshelden, Dietzhölztal. Gruppe 3: SV Herborn, Beilstein/Arborn/Münchhausen, Wissenbach 2, Simmersbach/Hörlen/Steinbrücken. Gruppe 4: Herbornseelbach, Schönbach, Haiger, Wissenbach 1. Gruppe 5: Niederscheld, Langenaubach, Allendorf 2, Dilltal/Roßbachtal. Gruppe 6: Sinn, Hörbach, Breitscheid/Medenbach, Manderbach, Frohnhausen 2.

Frage 1: Ein verletzter Spieler wird außerhalb des Spielfeldes behandelt. Bevor für ihn ein Auswechselspieler in das Spiel kommt, beleidigt dieser Spieler den Schiedsrichter in grober Weise. Der SR unterbricht das Spiel. Entscheidungen?

Frage 2: Um einen Verteidiger an der Seitenauslinie zu umspielen, verlässt ein Angreifer das Spielfeld. Er läuft etwa zwei Meter außerhalb des Spielfeldes, als der Verteidiger ebenfalls das Spielfeld verlässt und den Angreifer am Trikot festhält. Entscheidungen?

Frage 3: Während des laufenden Spiels betritt ein Auswechselspieler über die Torlinie das Spielfeld und wird von einem Angreifer festgehalten. Der Schiedsrichter, der ohne neutrale Assistenten das Spiel leitet, sieht beim Umdrehen nur das folgende Foul des Auswechselspielers, der seinem Gegner einen Tritt versetzt. Entscheidungen?

Frage 4: Der Schiedsrichter hat gepfiffen, weil ein Spieler versuchte, den Ball mit der Hand zu spielen. Ein Gegenspieler hat aber den Ball bekommen und ein Tor erzielt. Der SR glaubt, die Vorteilbestimmung anwenden zu müssen und erkennt auf Tor. Entscheidungen?

Frage 5: Bei der Strafstoß-Ausführung wird der Ball an den Pfosten geschossen. Der Torwart und der Schütze laufen zum Ball. Zunächst gelingt es dem Schützen, vor dem Torwart an den Ball zu kommen und ihn aufzunehmen. Bevor der Schütze den Ball auf das Tor schießen kann, wird er vom Torwart brutal umgerannt. Entscheidungen?

„Einen Riesen-Aufwand betrieben“

„Wir hoffen, dass viele ihre Freude an unserem Werk haben werden“, sagte Helmut Metz (Donsbach, 63) bei der Vorstellung der 196 Seiten umfassenden Chronik zuversichtlich. In mühevoller Kleinarbeit hatten der stellvertretende Kreisfußballwart, Herbert Pauly (Dillenburg, 70) und Manfred Thieme (Niederscheld, 83) Daten, Fakten und Fotos aus den Jahren 1946 bis 2010 zusammengetragen. Ein Einsatz, den Martin Seidel, „Chef“ der Dillkreis-Kicker, zu würdigen wusste: „Ihr hat da einen Riesen-Aufwand betrieben, vor dem man nur den Hut ziehen kann.“

Einen großen Anteil an der Realisierung des Projekts hatte schließlich auch der Eibacher Ambrogio Laginestra (29), der das Autoren-Trio bei der technischen Verwirklichung des Vorhabens engagiert unterstützte. Helmut Metz erfreut: „Es war ein Glücksfall, dass wir mit ihm jemanden gefunden haben, der uns derart einsatzfreudig und kenntnisreich unter die Arme greifen konnte.“

Wie Manfred Thieme erläuterte, sei die neue Chronik als „Gesamtkomplex“ mit dem Band „Fußball im Dillkreis – 1996 bis 2007“ zu sehen, der die Geschehnisse im Seniorenbereich und im Schiedsrichterwesen zwischen 1996 und 2007 aufgearbeitet hatte. Mit dem ersten Buch „90 Jahre Fußball im Dillkreis“, das im April 1996 erschienen war, gibt es nunmehr drei Werke, in denen die Fußball-Geschichte an der Dill aufbereitet und für die Nachwelt festgehalten wird.

Bei der Vorstellung der Jugendfußball-Chronik brachten die vier Fußball-Historiker Herbert Pauly, Manfred Thieme, Helmut Metz und Ambrogio Laginestra den Wunsch zum Ausdruck, dass „unser neues Buch vor allem bei Jugendleitern, Nachwuchstrainern und ehemaligen Jugendspielern“ eine große Resonanz finden möge. Martin Seidel optimistisch: „Ich denke, dass sich viele Fußball-Interessierte dieses Werk kaufen werden.“ Die vorliegende Chronik ist ein ideales Präsent für den weihnachtlichen Gabentisch oder ein bestens geeignetes Geschenk für Vereine, die verdiente Mitglieder ehren wollen.

Gedächtnis des Fußballkreises

Als Herausgeber des „Ausführlichen Rückblicks auf den Jugendfußball“ fungierte die „Arbeitsgemeinschaft für Fußballgeschichte Dillenburg“. Stellvertretender Fußballwart Helmut Metz erläuternd: „Die Bücher über den Fußball im Dillkreis sind das Gedächtnis des Fußball-Kreises. Die Arbeitsgemeinschaft hat sich die Aufgabe gestellt, dieses Gedächtnis zu bewahren und fortzuschreiben.“

Wie Martin Seidel dankte auch Kreisjugendfußballwart Heinz-Günther Eckhardt den „Machern“ der Chronik. Der Eibelshäuser Funktionär kündigte an, bei den bevorstehenden Wettbewerben um den Junioren-Winterpokal die Werbetrommel für den Kauf des neuen Buchs kräftig rühren zu wollen.

Die Chronik über den Jugendfußball im Fußballkreis Dillenburg, gedruckt im Dillenburger Druck- und Verlagshaus Weidenbach, ist erst einmal in einer Auflage von 150 Exemplaren erschienen. Das 196 Seiten umfassende Werk ist für 19,80 Euro in den Pressehäusern in Dillenburg, Haiger und Herborn sowie bei Manfred Thieme (Tel. 02771 – 5300), Helmut Metz (Tel. 02771 – 35882) und Herbert Pauly (Tel. 02771 – 33731) erhältlich.

Kontakt und weitere Informationen: Arbeitsgemeinschaft für Fußballgeschichte Dillenburg, Kellersgraben 8, 35686 Dillenburg, Tel. (02771) 35882. E-Mail: h.metz.donsbach@t-online.de.