„‚BOB‘ zielt vor allem auf die 18- bis 24-Jähren, die zwar nur 8 Prozent der Bevölkerung ausmachen, aber mit einem Anteil von 30 Prozent an schweren Verkehrsunfällen beteiligt sind“, erläuterte Hornof – der bei der beeindruckend gestalteten Info-Veranstaltung im Langenaubacher Sportheim von seinem Kollegen Karl-Heinz Pietsch unterstützt wurde.

„Unsere Kampagne trägt Früchte“

Zwar sei die Zahl der Unfälle in Mittelhessen zwischen 2006 und 2008 von 21.000 auf 22.000 gestiegen. Die Menge der Verletzten sank jedoch ebenso von 5000 auf 4000 Menschen wie die Zahl der bei den schlimmen Zusammenstößen getöteten Personen, die von 67 auf 47 zurückging. „Wir führen diesen Trend auch darauf zurück, dass Ihr vernünftiger geworden seid und unsere Kampagne Früchte trägt“, sagte Hornof zu den jungen Zuhörern. Der Leiter des Verkehrsdienstes dankte dem Chef der Trainervereinigung, Horst Klingelhöfer, für die Gelegenheit, vor der Zielgruppe über die „BOB-Kampagne“ gegen den Alkoholmissbrauch am Steuer sprechen zu können. Klingelhöfer: „Wir möchten unseren Jugendlichen aufzeigen, was BOB bedeutet – und die Nachwuchsfußballer sowie ihre Betreuer und Trainer dazu animieren, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.“

Peter Hornof erläuterte, dass der Einsatzbereich des Regionalen Verkehrsdienstes Lahn-Dill von Rittershausen bis nach Hasselborn reiche – und den im Polizeipräsidium Mittelhessen tätigen Beamten mehr daran gelegen sei, „präventiv tätig zu werden als den Leuten ihre Führerscheine abzunehmen“.

Die Diskussion über das BOB-Modell läutete der Leiter des Verkehrsdienstes mit einem Hinweis darauf ein, dass überhöhte Geschwindigkeit und Leichtsinn zu den häufigsten Unfallursachen zählen würden – und dass der Anstieg der Risikobereitschaft, beginnende Enthemmung und Konzentrationsschwächen beim Führen von Fahrzeugen schon bei einem Promillewert von 0,3 bis 0,5 zu verzeichnen seien. „Dass im Ausland vielfach ein Promillewert von 0,0 im Straßenverkehr gilt, hat schon etwas für sich“, sagte Hornof.

Warnung vor „Trinktabellen“ und „Mixgetränken“

Der Experte, früher einmal selbst sportlicher Schützling von Horst Klingelhöfer, warnte seine interessiert lauschenden Zuhörer vor Trinktabellen („Achtung, das passt oft nicht!“) – und davor, dass „auch in Mixgetränken erhebliche Alkoholmengen enthalten“ seien. „Mixgetränke sind ein unbekannter Faktor“, erklärte Polizeioberkommissar Karl-Heinz Pietsch.

Untermalt von beeindruckenden Statistiken und Filmbeiträgen versuchten die beiden Beamten den Nachwuchsfußballern und ihren Trainern zu verdeutlichen, „was der Alkohol mit dem Körper macht“.  Viele Probleme, mit denen sich der Regionale Verkehrsdienst zu befassen habe, resultierten daraus, dass der „Alkohol gesellschaftsfähig“ geworden sei, berichteten Hornof und Pietsch. Mit Nachdruck warnten sie die Jung-Kicker, sich an Exzessen wie „Koma-Saufen“ und „Flatrate-Trinken“ zu beteiligen. Für den, der das häufiger mache, sei der Weg in die Abhängigkeit dann nicht mehr weit. Hornofs inständiger Appell: „Man lässt das am besten.“

Der Leiter des Verkehrsdienstes zeigte den Nachwuchsfußballern aus zehn heimischen Vereinen beziehungsweise Jugendspielgemeinschaften auch die finanziellen Folgen eines Verkehrsunfalls unter Alkoholeinfluss und des Führerscheinverlustes auf. „Man ist dann schnell mit 10.000 bis 15.000 Euro dabei“, erklärte Peter Hornof. Zu drastischen Folgen könnten, so der Experte erläuternd, auch „Drogen und Medikamente im Straßenverkehr“ und die mit deren Konsum einhergehende gesteigerte Risikobereitschaft und verminderte Konzentrationsfähigkeit führen. Wie der Alkohol auch seien „weiche Drogen leider gesellschaftsfähig geworden“. Hornofs Bitte: „Lasst die Finger von dem Zeug!“

Abschließend ging Karl-Heinz Pietsch noch einmal ausführlich auf die BOB-Kampagne ein. Hinter dem Fantasienamen „BOB“ verbirgt sich ein ganz wichtiger Job – nämlich der des Chauffeurs, der in abendlicher Runde, beim Kegeln, in der Disco oder eben im Sportheim die Finger vom Alkohol lässt und schließlich dafür sorgt, dass seine Kumpels sicher nach Hause kommen. Der Chauffeur ist an einem gelben „BOB“-Schlüsselanhänger erkennbar.

„Der, der den BOB macht, ist cool“

„Wir wollen mit dieser Aktion das Bewusstsein bei jungen Leuten dafür wecken, dass sie sich rechtzeitig darüber Gedanken machen, wie sie zu einer Feier und danach wieder sicher nach Hause kommen“, zeigten die Beamten des Regionalen Verkehrsdienstes auf. „Der, der sich dann den gelben Anhänger nimmt, trägt die Verantwortung für die Gruppe“, mahnte Pietsch. „Der, den BOB macht, ist cool und passt auf die Gruppe auf.“

Die beiden Beamten erklärten, dass die Kampagne auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) getragen werde und die Polizei allein in Mittelhessen schon über 100 „BOB“-Betriebe habe willkommen heißen können. Die DeHoGa-Gaststätten, die sich an der Aktion beteiligen würden, seien an einem speziellen Aufkleber erkennbar und würden dem „BOB“, also dem Fahrer einer Gruppe, in der Regel ein Freigetränk pro Abend spendieren.

Während Pietsch die Jugendlichen abschließend bat, mit den Schlüsselanhängern „verantwortungsvoll  umzugehen“, richtete der Polizeioberkommissar an die Vereine und Sportheimbetreiber die Bitte, „über eine Beteiligung an der BOB-Aktion nachzudenken“.

Nähere Einzelheiten zu der Kampagne sind bei der Direktion Verkehrsdienste des Polizeipräsidiums Mittelhessen unter Tel. (0641) 70063804 erhältlich. Mail-Anschrift: dvs.ppmh@polizei.hessen.de.   

Lang pfeift nun in der Gruppenliga
 
In der Riege der heimischen Spitzen-Schiedsrichter bereits angekommen ist Johannes Lang. Der für den FC „Eintracht“ Haiger pfeifende Spielleiter ist in die Gruppenliga aufgestiegen. Dort hält er neben Christian Hofheinz (SSV „Alemannia“ Sechshelden) und Florian Hermann (SSV Simmersbach) die Fahnen des ehemaligen Dillkreises hoch. Ebenfalls Begegnungen der Männer-Gruppenliga leiten darf Anke Gottfried (SSV Donsbach). „Es ist schön, dass Anke nach ihrer Babypause wieder da ist“, sagt Dill-Schiri-Obmann Rainer Wendland. Manfred Amerell (Schiedsrichter-Obmann des Süddeutschen Fußball-Verbandes) hat Anke Gottfried ferner für die Leitung von Partien der Frauen-Regionalliga sowie als Assistentin der 1. und 2. Damen-Bundesliga nominiert.

Große Hoffnungen setzt der für den TuS Driedorf pfeifende „Schiedsrichter-Chef“ des ehemaligen Dillkreises auch in seine Vereinskollegin Angelique Zirfas. Sie wird gemeinsam mit den Schiris Daniel Klingelhöfer (SSV Eiershausen), Maximilian Schäfer (SV Eisemroth) und Jan Pinstock (SV Eisemroth) in dieser Spielzeit als so genannte „Perspektiv-Schiedsrichterin“ an die Kreisoberliga (KOL) herangeführt – und in der neuen Meisterschaftsrunde die Berechtigung haben, Begegnungen der zweithöchsten Spielklasse auf Regionsebene zu leiten. Zum Aufgebot der KOL-Referees zählen ferner Thomas Möller (SG Arborn/Münchhausen), Murat Bozkir (SSV Dillenburg), Jens Rometsch (SSV Langenaubach), Oliver Klein (SSV Langenaubach), Andreas Hofheinz (SSV Sechshelden), Lukas Nöh (SSV Medenbach), Florian Kunz (TSV „Nassau“ Beilstein), Daniel Weber (TSG Mandeln), Joachim Spahn (TSV Eibach), Sebastian Müller (SSC Burg) und Jörg Menk (TSSV Schönbach).

Wie in den Meisterschaftsrunden zuvor müssen die Ansetzer der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg etwa 2800 Partien mit Unparteiischen besetzen. Dafür stehen 190 aktive Schiris zur Verfügung. Rainer Wendland überzeugt: „In der Breite haben wir eine recht gute Qualität. Da gibt es auch aus den Nachbarkreisen keine Klagen.“

Austausch wieder belebt

Apropos Nachbarkreis: Erfreut ist der Dill-Schiri-Chef darüber, dass der Schiedsrichter-Austausch mit der Bezirksliga Siegen zu Beginn der Rückrunde 2008/2009 „wieder in Gang gekommen ist“.  Für ein halbes Jahr erst einmal „auf Eis gelegt“ wurde dagegen der Austausch mit dem Nachbarkreis Biedenkopf.

„Nicht auf Eis“ dagegen liegen die Aktivitäten der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg im Bereich der Nachwuchsförderung.  „Bei den jungen Schiedsrichtern werden wir am Ball bleiben“, verspricht Wendland. So wolle man „das Patenmodell am Leben erhalten“ und die Jung-Schiedsrichter-Sitzung weiter etablieren, die der Lehrstab vor einigen Monaten als Pflicht-Treffen eingeführt habe. Die Überzeugung des Dill-Schiri-Chefs: „Das mit der Jung-Schiedsrichter-Sitzung ist eine absolut positive Sache.“ Zuletzt wurde der Kreisschiedsrichterausschuss von der Resonanz der frisch gebackenen Unparteiischen auf diese Zusammenkunft förmlich überrollt.

Etwas deutlicher, so der Wunsch Wendlands mit Blick auf die Ergebnisse des Patenmodells, könnten die Rückmeldungen derer sein, die sich um die jungen Einsteiger kümmern. „In vielen Fällen ist der Sprung vom Jugend- in den Seniorenbereich nicht klar genug“, bedauert der Kreisschiedsrichterobmann. „Für Rückmeldungen der Paten, die glauben, dass ihr Schützling förderungswürdig oder gar fit für Spielleitungen im höheren Jugend- oder im Seniorenbereich ist, wären wir dankbar.“

Apropos dankbar: Das ist der Obmann der heimischen Unparteiischen auch für „die gewachsenen Strukturen innerhalb des Kreisschiedsrichterausschusses“. Wendland: „Dort macht jeder seine Aufgaben gewissenhaft. Auch die sehr zeitaufwendige Arbeit des Ansetzens wird sorgfältig erledigt.“

Fragt man den Dill-Schiri-Chef schließlich nach seinen Wünschen für die bevorstehende Meisterschaftsrunde, klingt immer wieder eine Hoffnung durch. „Die Disziplin mancher Schiedsrichter, was die umgehende Bestätigung ihrer Spielaufträge angeht, könnte besser sein. Und zwar auch und gerade bei den Schiris, die höherklassige Spiele leiten dürfen.“

Schiedsrichterwesen, Saison 2009/2010:

Nach jeder monatlichen Pflichtsitzung wird unentschuldigtes Fehlen bestraft.

Freundschaftsspiele können den Unparteiischen nur dann gut geschrieben und als anrechenbare Spielleitung ins DFB-Net eingepflegt werden, wenn bei der jeweiligen Partie ein Spielbericht erstellt und vom Schiri ausgefüllt wird. Dieser Spielbericht muss anschließend Kreisfußballwart Martin Seidel (Senioren) oder Kreisjugendfußballwart Heinz-Günther Eckhardt  (Junioren) zugehen.

Neben den höherklassigen Schiedsrichtern sind für die Schiedsrichtervereinigung Dillenburg die Beobachter Bernd Gimbel (SSV Rabenscheid), Klaus Ebert (SV Niederscheld), Burkhard Blicker (FSV Manderbach), Jörg Menk (TSSV Schönbach) und Ralf Viktora (SSV Dillenburg) auf regionaler oder noch höherer Ebene aktiv.

Im Herbst 2007 hatte das Polizeipräsidium Mittelhessen die Aktion gestartet, deren Ursprungsland Belgien ist – und bei der es den Beamten durch vermehrte Aufklärung und eine enge Zusammenarbeit mit der Gastronomie und anderen Partnern vor allem darum geht, jene schlimmen „Disco-Unfälle“ zu verhindern, die sich viel zu oft mit schrecklichen und tragischen Folgen ereignen. Bei der „BOB“-Kampagne ist die Polizei auch auf die Mithilfe von Firmen, Feuerwehren und Vereinen angewiesen. Kein Wunder also, dass die Beamten des Regionalen Verkehrsdienstes – so Klingelhöfer – von seinem Vorschlag, eine Info-Veranstaltung für B- und A-Junioren-Kicker zur Verkehrssicherheitsaktion zu organisieren, „sofort begeistert“ waren.

Hinter dem Fantasienamen „BOB“ verbirgt sich ein ganz wichtiger Job – nämlich der des Chauffeurs, der in abendlicher Runde beim Kegeln, in der Disco oder eben im Sportheim die Finger vom Alkohol lässt und sich dann mit 0,0 Promille nach einem feuchtfröhlichen Treffen im Kreise seiner Freunde hinter’s Steuer setzt, um seine Kumpels sicher nach Hause zu bringen. Der Chauffeur ist an einem gelben „BOB“-Schlüsselanhänger erkennbar. Ein Utensil, das Horst Klingelhöfer, der seit weit mehr als einem Jahrzehnt an der Spitze der heimischen Fußball-Trainer steht, auch in den heimischen Sportheimen gerne viel öfter sehen würde – denn, so die Erfahrung des Bickeners: „Der Alkohol ist viel zu nah am Sport. Vor allem das Image des Fußballs ist in dieser Hinsicht verbesserungsbedürftig.“

Wie wichtig die Initiative des Kreisfußballausschuss-Mitglieds und Koordinators für Qualifizierung (KFQ) ist, zeigt ein Blick in die Statistik: Obwohl der Anteil der 18- bis 24-Jährigen an der Gesamtbevölkerung bei acht Prozent liegt, ist diese Altersgruppe fast an jedem dritten Verkehrsunfall beteiligt. Zwischen Januar 2006 und Juni 2007 gab es allein im Lahn-Dill-Kreis 120 dieser Karambolagen – allesamt mit jungen Leuten, die ausschließlich auf den Einfluss von Alkohol und/oder Drogen zurückzuführen waren. Bei diesen Unfällen wurden 82 Fahrer und Insassen zum Teil schwer verletzt.

„Alkohol im Jugendfußball muss out sein!“

„Der Fußball muss zeigen, dass er die Bedeutung dieses Themas erkannt hat“, sagt Klingelhöfer, dem vor allem das so genannte „Frust-Saufen im Jugendbereich“ ein Dorn im Auge ist. „Ich habe den Verdacht, dass viele leider nur ins Training gehen, um sich hinterher gemeinsam zu betrinken.“ Jungen Menschen, die alkoholisiert einen Unfall verursachen würden, müsse deutlich gemacht werden, dass eine solche Karambolage, die finanziellen Auswirkungen und der mögliche Verlust des Führerscheins zur Gefährdung des Arbeitsplatzes und „zum sozialen Abstieg führen“ könnten.

„Alkohol im Jugendfußball muss daher out sein“, fordert der Gebiets-Verkaufsleiter einer Herborner Firma. „Schließlich gibt es genügend nicht alkoholische Getränke.“ Besondere Adressaten der Aktion, die Klingelhöfer mit einem A- und B-Junioren-Kreisauswahl-Spiel am kommenden Freitag (24. Juli) in Langenaubach und einem anschließenden öffentlichen Info-Abend des Regionalen Verkehrsdienstes ab 20 Uhr im dortigen SSV-Sportheim einläutet, sind die Betreuer der Nachwuchsmannschaften. „Die Jugendtrainer müssen wissen, wie sie mit diesem Thema umzugehen haben“, sagt Klingelhöfer. Darauf zu achten, dass im Nachwuchsbereich nach Möglichkeit kein Alkohol konsumiert werde, sei eine der „pädagogischen Fähigkeiten und Aufgaben, die jeder Nachwuchsbetreuer mitbringen muss“. In den Appell zu einem  gewissenhafteren Umgang mit dem Thema Alkoholmissbrauch am Lenkrad bezieht der Vorsitzende der Trainervereinigung aber auch die Sportvereine und die Trainer von Seniorenmannschaften mit ein.
 
„Ich lege den Finger in eine offene Wunde!“

„Es ist mir klar, dass ich damit den Finger in eine offene Wunde lege“, weiß der 64-Jährige. Andererseits müsse er – gerade als an den Hessischen Fußball-Verband angebundener Koordinator für Qualifizierung – bei der Fortbildung von Übungsleitern „auch aktuelle gesellschaftliche Themen anpacken“. Und dazu zähle eben auch der vielerorts „viel zu lasche Umgang“ mit dem Thema „Alkoholmissbrauch am Steuer“.

Weitere Informationen zur „BOB“-Kampagne:

Peter Hornof höchstselbst, Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes Lahn-Dill und ehemaliger Spieler von Horst Klingelhöfer (früherer Trainer des SK Herbornseelbach und des SSV Langenaubach), wird anwesend sein, wenn am kommenden Freitag (24. Juli) ab 20 Uhr im Langenaubacher Sportheim ein öffentlicher Info-Abend der Trainervereinigung Dillenburg und des Polizeipräsidiums Mittelhessen zur BOB-Kampagne über die Bühne geht. Ursprungsland der Initiative, die ein Zeichen gegen den Alkoholmissbrauch am Steuer setzen soll, ist Belgien, wo bereits 97 Prozent der Bevölkerung wissen, was hinter der Aktion steckt. Wer seinen auffallenden Schlüsselanhänger vor sich auf den Tisch legt, gibt zu erkennen, nüchtern bleiben und keinen Alkohol trinken zu wollen. Holland kopierte diese Kampagne. Getragen wird die „BOB“-Kampagne auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHoGa). Dessen Mitgliedsunternehmen sind an einem speziellen „BOB“-Aufkleber erkennbar. Im November vergangenen Jahres konnte das heimische Polizeipräsidium den 100. BOB-Betrieb in Mittelhessen willkommen heißen. Nähere Einzelheiten sind bei der Direktion Verkehrsdienste des Polizeipräsidiums Mittelhessen unter Tel. (0641) 70063804 erhältlich. Mail-Anschrift: dvs.ppmh@polizei.hessen.de

„Mit Dir verbinden mich viele angenehme Erinnerungen“, sagte Wagner an die Adresse des 37-jährigen Oberndorfers. Der HFV-Lehrwart überreichte seinem für den SSV Dillenburg aktiven Kollegen eine „Meisterschale“ mit allen gemeinsam geleiteten Partien und ein Schiedsrichter-Trikot mit persönlicher Widmung. In dem Trikot pfiff Ralf Viktora einen Großteil der zweiten Halbzeit des Aubacher Testspiels gegen Fortuna Düsseldorf (0:6) im „Rombach“, nachdem er die Spielleitung vom erfahrenen Bundesliga-Referee übernommen hatte.

„Du bleibst uns gottlob ja als Mitglied des Verbandsschiedsrichterausschusses erhalten“, sagte Wagner abschließend, dessen lobenden Worten sich Michael Schlingensiepen (Vorsitzender des SSV Dillenburg) sowie die beiden Mitglieder des heimischen Schiedsrichterausschusses, Jörg Menk und Roland Horschitz, nur anschließen konnten.

Kreis-Ansetzer Jörg Menk ließ noch einmal die sportliche Karriere Viktoras Revue passieren und dankte dem ehemaligen Dill-Schiri-Obmann im Namen der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg für seine jahrelange Unterstützung. „Wir wünschen Dir für die Zukunft Gesundheit und beruflichen Erfolg“, sagte der Schönbacher Funktionär und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der 37-jährige Oberndorfer den Unparteiischen des Kreises auch weiterhin hilfreich zur Seite stehen möge.

Interne Verabschiedung am 5. September in Hirzenhain

Eine weitere Verabschiedung des langjährigen Zweitliga-Assistenten und Regionalliga-Referees wird im Rahmen eines Schiedsrichter-Grillfestes am 5. September in Hirzenhain erfolgen.   

Im Zuge des Treffens werden Kreis-Ansetzer Jörg Menk und Lehrwart Roland Horschitz Hinweise zum Verlauf der neuen Runde geben. Menk und Horschitz werden auf die geplanten Beobachtungen eingehen: ferner erfahren die KOL-Schiris, wer in der bevorstehenden Meisterschaftsrunde für den Aufstieg zur Gruppenliga beobachtet wird. Unentschuldigtes Fehlen könne – so der Hinweis Menks – dazu führen, dass man bei der Spielvergabe nicht berücksichtigt werde. Um eine Abmeldung beim Kreis-Ansetzer wird daher gebeten.

Keine Jung-Schiedsrichter-Sitzung

Im Rahmen der beiden Zusammenkünfte am 31. Juli in Hörbach wird auch die neue Ausgabe der SR-Zeitung „Der Peifekopp“ verteilt. Die für diesen Tag angesetzte Jung-Schiedsrichter-Sitzung entfällt. Die Nachwuchs-Referees werden gebeten, an der regulären Monatsversammlung (Beginn: 18.15 Uhr) teilzunehmen.

Der 37-jährige Oberndorfer war seit 1999 Unparteiischer der Regionalliga und seit 1998 als Assistent in der 2. Bundesliga aktiv gewesen. Zuvor war der für den SSV Dillenburg aktive Schiedsrichter 1995 in die Landesliga und ein Jahr später in die Oberliga aufgestiegen.

Sportliches „Highlight“ in Freiburg

An der Seite Wagners hatte Viktora auch eines der größten sportlichen „Highlights“ seiner Karriere erlebt. 2005 assistierte der Oberndorfer im damaligen „Dreisamstadion“ dem Bundesliga-Schiri beim DFB-Pokal-Spiel Freiburg gegen Dortmund (3:0), das per Fernseh-„Live“-Übertragung bundesweit in die deutschen Wohnstuben übertragen worden war.

Der ehemalige Obmann der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg wird fortan als Beobachter aktiv sein. Der gelernte Bankkaufmann und Sparkassenfachwirt, seit 1985 Mitglied der „schwarzen Zunft“, gehört zudem dem Verbandsschiedsrichterausschuss und seit 2001 dem HFV-Schiri-Lehrstab an.

Kreisfußballwart Martin Seidel dankte zunächst Klassenleitern, Schiedsrichtern und Aktiven, die für eine  reibungslos verlaufene Spielzeit 2008/2009 gesorgt hatten und wartete zudem mit einigen interessanten Infos für die Kicker auf.  So existiert seit 1. Juli das sogenannte „Elektronische Postfach“ des Hessischen Fußballverbandes, das künftig alle offiziellen Infos von Kreis und Verband enthält. „Das sollte man täglich leeren, weil wichtige Post so am schnellsten vermittelt wird“, mahnte Seidel.

Der Eisemrother Funktionär wies darüber hinaus auf den Winterpokal 2010 hin, der vom 8.-10. Januar sowie 16.-17.. Januar 2010 in Dillenburg ausgetragen wird, gab den Clubs mit auf den Weg, Spielberichte sorgfältiger auszufüllen, Turniere rechtzeitig genehmigen zu lassen, und ermunterte die Vereine – nicht nur im Rahmen der Ehrenamtsaktion – geeignete Funktionsträger zur Auszeichnung vorzuschlagen.

Ein großes Thema auch für den Kreis wird, so Seidel, die Schul- und Vereinskampagne „Team 2011“, bei der im Frauen- und Mädchenfußball anlässlich der WM im eigenen Land neue Akzente gesetzt werden sollen. „Hier haben wir im Kreis noch deutliches Entwicklungspotenzial“, so der Eisemrother, der sich eine Erhöhung der Zahl der Mädchenmannschaften sowie eine bessere Kooperation zwischen Schule und Verein auf die Fahnen geschrieben hat.

Kreisadministrator Bruno Misamer rief die Vereine dazu auf, sich eigene Administratoren zu suchen. „Fragt auch die Jugendlichen, die kennen sich damit aus“, riet er den Vertretern der Clubs und bot seine Hilfe an. „Scheut Euch nicht, mich anzurufen. Ich helfe!“

Während der stellvertretende Kreisschiedsrichterobmann Michael Garrison auf eine „anständige letzte Runde“ zurück blickte und prognostizierte, dass der elektronische Spielbericht kommen wird, konnte Bernd Hermann als Vorsitzender des kreissportgerichts strahlen. „Das war der ‚Beschäftigungstiefpunkt‘ in meiner neunjährigen Amtszeit. Weniger geht nicht.“ Fünf Verfahren in der A-Liga, drei in der B-Liga Süd und zwei in der B-Liga Nord, die fast ausnahmlos in schriftlichen Verfahren abgewickelt und kaum gravierende Strafen nach sich zogen, zeugen von „zahmen“ Kreisligen. Hermann wies auf eine Neuerung hin, denn mit der kommenden Spielzeit geht die Einzelrichtergewalt vom Klassenleiter auf das Kreissportgericht über. Zudem werden Sperren ausdrücklich nur für Pflichtspiele ausgesprochen.

Die neue Saison beginnt in allen drei Staffeln am 9. August und endet im Jahr 2009 am 29. November. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist für den 7. März geplant, das Rundenende ist am 30. Mai 2010 anvisiert. Feste Nachholtermine sind der 6. Dezember sowie der 5. April und ein Mittwochsspieltag Anfang Mai 2010. In der A-Liga sind 2009/2010 16 Teams am Start, die beiden B-Ligen verfügen über je 15 Mannschaften. Es wird in der A-Liga einen direkten Auf- und nur einen direkten Absteiger geben. Der Zweitplatzierte spielt Relegation nach oben, der Vorletzte mit den beiden B-Liga-Zweiten die Entscheidungsrunde nach unten.

Eckhardt kommissarischer Leiter der B-Liga Nord

Personell gibt es eine Neuerung in der B-Liga Nord. Hier übernimmt Bernd Eckhardt (Tel. 02774/6363, Mail: b.eckhardt@t-online.de) kommissarisch die Klassenleitung vom erkrankten Burkhard Blicker bis zu dessen Gesundung.

Mit Blick auf das Thema seines etwa einstündigen Referats sagte das VSA-Mitglied, „dass ein Schiedsrichter wissen“ sollte, „wann er etwas machen muss und wann er einen Ermessensspielraum“ habe. Viktora verwies mit Hilfe anschaulicher Videosequenzen aus zurückliegenden Erst- und Zweitliga-Spielen auf „absolut vermeidbare“ Fehler.

Absprache im Gespann von enormer Bedeutung

In diesem Zusammenhang zeigte er die Bedeutung einer vernünftigen Absprache innerhalb eines Schiedsrichter-Gespanns auf. Der „Mann an der Linie“ müsse sich zugleich darüber im Klaren sein, welche Aufgaben ein Assistent habe – und welche nicht. „Das ist wichtig. Sprecht diese Dinge ab“, riet er den Unparteiischen der Region, die im Team unterwegs sind. Mit Nachdruck bat der erfahrene Referee den Schiedsrichter und seine Helfer, „wirklich nur das zu bestrafen, was man selbst“ wahrgenommen habe – oder was die Assistenten „tatsächlich gesehen“ hätten.
 
Ganz speziell unterstrich Viktora noch einmal, dass sich das Trikot des Schiedsrichters von allen an einem Spiel Beteiligten, also auch von den Trikots der Torhüter, unterscheiden müsse. Was die Kleidung der beiden am Spiel beteiligten Mannschaften angehe, zeigte der für den SSV Dillenburg aktive Funktionär auf, dass die Farbe der Hosen dieselbe sein dürfe. „Das Wesentliche, was sich unterscheiden muss, sind die Stutzen und die Trikots.“ Viktora riet den Spielleitern, sich auch bei der Frage der Unterscheidbarkeit der Stutzen auf keine faulen Kompromisse einzulassen. „Wartet lieber noch einmal zehn Minuten mit dem Spielbeginn, bis die Dinge in Eurem Sinne geklärt und die Mannschaften zu unterscheiden sind.“
 
Was die Nachspielzeit am Ende der Partie angehe, riet der Oberndorfer seinen Zuhörern, „nur wirklich das nachspielen zu lassen“, was „von der Regel vorgegeben“ sei. Oft würden sich in einer zu großzügig gewährten Nachspielzeit noch Geschehnisse ereignen, die den Unparteiischen in die Bredouille bringen würden. Viktora mahnend: „Schießt Euch bei einer zu langen Nachspielzeit keine Eigentore!“

Auf Lehrgänge sorgfältig vorbereiten

Unter dem Beifall des Publikums wünschte das Mitglied des Verbandsschiedsrichterausschusses den höherklassigen Spielleitern „für die Spiele, die anstehen, viel Erfolg“. Abschließend nahm Viktora die Mitglieder der verschiedenen Förderkader noch einmal ins Gebet. „Ihr müsst dran bleiben“, schrieb der Oberndorfer den talentierten Spielleitern der Region ins Stammbuch. Wer vor dem Besuch eines wegweisenden Lehrgangs stehe, müsse sowohl über das notwendige Regelwissen als auch über eine gute Fitness verfügen. 

„Wir mussten uns zwar zuerst daran gewöhnen, dass es keine Bezirke mehr gibt. Doch nach der zurückliegenden ersten Saison können wir ein sehr positives Fazit ziehen“, resümierten Junk und Keutner. Letztgenannter, Regionalbeauftragter für das Lehrwesen, lobte die „gute Zusammenarbeit“ mit den Lehrwarten der Kreise und zeigte sich auch mit den „Leistungen der Beobachter sehr zufrieden“. Der Niederaspher Funktionär erfreut: „Für die erste Saison in der neuen Organisationsform ist das ganz wunderbar gelaufen.“

Keutner blickte noch einmal auf die Folgen der Einführung der Gruppenliga und der Kreisoberliga sowie auf die Änderungen im Beobachtungswesen zurück – und erläuterte, dass nach der Saison 2008/2009 jeder Schiedsrichter-Kreis „einen Aufsteiger in die Gruppenliga“ habe nominieren können. Einen erfolgreichen Verlauf hätten auch die beiden Fördermodelle für die Mitglieder des U22- und des U21-Förderkaders genommen, in denen sich letztlich Sebastian Klein (U 22) sowie Sebastian Spies und Janine Dutschmann (jeweils U21) behauptet hätten.  Der Regionalbeauftragte hieß zugleich sechs neue Beobachter der Schiedsrichter-Region Gießen/Marburg herzlich willkommen.

Sonderlob für Lukas Nöh

Wilfried Keutner sparte jedoch auch nicht mit kritischen Worten und legte den Unparteiischen, die höherklassig aktiv sein wollten und vor dem Besuch entscheidender Lehrgänge stehen würden, ans Herz, sich entsprechend vorzubereiten. „Man muss körperlich fit sein und die Regelfragen zu Hause durchgehen“, so der Appell des Regionalbeauftragten für das Lehrwesen. Ein Sonderlob zollte Keutner in diesem Zusammenhang dem Medenbacher Referee Lukas Nöh. Er habe den jüngsten U21- und U22-Förderkader-Lehrgang, der am Mittwoch vergangener Woche in Grünberg stattfand, mit der Optimal-Punktzahl sowohl im Regel- als auch im Fitness-Test bestanden.

Bevor die beiden Regionalbeauftragten verdiente Beobachter und Schiedsrichter ehrten, legte Jochen Junk den höherklassigen Unparteiischen der sieben Fußball-Kreise noch einmal „eine rechtzeitige Anreise“ zu allen zu pfeifenden Spielen mit Nachdruck ans Herz. Gerade für die sportlichen Aushängeschilder des heimischen Schiedsrichterwesens dürfe es keine Spielleitungen erster und zweiter Klasse geben. Junk verwies in diesem Zusammenhang auf die Vielzahl von Rückgaben von Spielaufträgen im A-Junioren-Bereich („Etwa 30 Prozent – das wird es im neuen Jahr nicht mehr geben.“) und bat die Zuhörer eindringlich darum, Ansetzungen zügig zu bestätigen.

In die Schar derer, die Wilfried Keutner und Jochen Junk am Ende der etwa zweieinhalbstündigen Veranstaltung auszeichnen konnten, reihten sich schließlich auch ein Unparteiischer und zwei Beobachter des Fußballkreises Dillenburg ein. Johannes Lang („Eintracht“ Haiger) wurde als neuer Schiedsrichter der Gruppenliga begrüßt und dafür unter anderem mit einem nagelneuen Schiri-Trikot geehrt. Seit zehn Jahren Beobachter ist Klaus Ebert (SV Niederscheld), dem Wilfried Keutner für seine Zuverlässigkeit und stete Einsatzbereitschaft dankte. In Abwesenheit ausgezeichnet wurde schließlich Jörg Menk (TSSV Schönbach), der seit fünf Jahren als Beobachter fungiert.